Erste Hilfe

Normalwerte des Hundes

Atmung: 10 bis 30 Atemzüge pro Minute
Körpertemperatur: 37,5 bis 39,0 ° Celsius
Puls: 70 bis 120 Pulsschläge pro Minute
Kapilläre Rückfüllungszeit:

1 bis 2 Sekunden

Notfälle

 

Art Symptome Erste Hilfe

Augen

Blinzeln oder geschlossenes Auge; Lichtscheue, wässriger bis schleimiger Augenausfluss, Lidschwellung, starke Rotfärbung der Bindehaut, graublaue Verfärbung der Hornhaut, Fremdkörper (Granne), Augapfelvorfall

Verringerung des Lichteinfalls, kalte Kompressen, Herausnehmen des Fremdkörpers (wenn möglich), Tierarzt aufsuchen! (auch wenn Fremdkörper entfernt wurde, da mögliche Hornhautverletzung).

aktuter Durchfall

Entleerung von wässrigem Kot gelbbraun bis blutig, vermehrter Kotabsatz, Apathie

Kein Futter! Als Flüssigkeit leichten Tee oder Elektrolytlösung anbieten, warm halten, keine Arzneimittel eingeben, frühzeitig, insbesondere bei länger anhaltenden Durchfällen (mehr als 1 Tag), bei Apathie und bei blutigem Kot mit Kotprobe zum Tierarzt
Bissverletzung oft äußerlich nur kleine Wunden, aber starke Abhebungen in der Unterhaut möglich, erhöhte Infektionsgefahr durch Eindringen von Bakterien, tiefe Fleischwunden, starke Blutung, Knochenverletzungen

schnelle fachgerechte Versorgung erforderlich (innerhalb von 4-6 Stunden), bis dahin flüssige Desinfektion, sauberer, nicht einschnürender Verband bei blutenden Wunden und offenen Knochenverletzungen.

Erbrechen/ Speichelfluss Würgebewegungen, Entleerung von Futter und Schleim oder weißem Schaum aus dem Mund, heftige Pfotenbewegungen zum Mund, Fremdkörper im Maul? Nahrung und Flüssigkeit entziehen! Bei wiederholtem Erbrechen: Verdacht auf Fremdkörper, Entzündungen oder Infektionskrankheiten, unbedingt den Tierarzt aufsuchen! Rasch starker Flüssigkeitsverlust! Besitzer großrahmiger Hunde sollten mit den Symptomen einer Magendrehung vertraut sein (Würgeversuche ohne Erfolg, Apathie, Aufblähung des Bauches)
Insektenstich Schwellungen an den Lippen und im Kopfbereich, Nesselausschlag (runde Schwellungen der Haut), Atembeschwerden Stachel entfernen, Gifteindringstelle mit Eiswasserkompressen kühlen, möglichst bald den Tierarzt aufsuchen - Erstickungsgefahr bei allergischen Reaktionen oder Stichen im Maul-/Zungen-oder Rachenbereich
Krampfanfälle Muskelzittern, Bewegungsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit, Kieferschlagen mit Schaumbildung, Seitenlage mit Ruderbewegungen, unwillkürlicher Harn- und Kotabsatz auf den Boden legen, nichts eingeben! 
Transport: weiche Decke unterbreiten, bei Bewusstlosigkeit Zunge weit herausziehen.
Ohrenzwang Kopfschütteln, Kratzbewegungen mit den Pfoten, eventuell Gleichgewichtsstörungen, plötzlich auftretendes Kopfschütteln spricht für das Eindringen einer Getreidegranne Nichts in den Gehörgang einbringen, da bei tiefer eindringenden Fremdkörpern Gefahr der Trommelfellperforation - daher sofort zum Tierarzt
Unfall/ Schock Sichtbare Verletzungen und/ oder Verdacht auf innere Verletzungen Tiere ruhig lagern, Vorsicht, verletzte Tiere machen Abwehrbewegungen: Biss- und Kratzgefahr! Kieferschlinge, Blutstillung durch Verband, Transport: Decke unterbreiten, vorsichtig heben und legen, freie Atmung ermöglichen.
Vergiftung Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Blutungen aus den Körperöffnungen Wenn möglich Feststellung des Giftes, Packungen aufheben; umgehend den Tierarzt aufsuchen
Wärmestau/ Hitzeschlag starkes Hecheln, Krämpfe bis zur Bewusstlosigkeit, hochrote Schleimhäute, hohe Körpertemperatur Für Abkühlung sorgen (in den Schatten legen, mit kaltem Wasser abspülen), unbedingt Tierarzt aufsuchen!